Hochwasserschutz Erlau - Bauabschnitt 02

 


Beschreibung der geplanten Baumaßnahme

Das Planungsgebiet Donaugründe (rot), liegt im Ortsteil Erlau des Marktes Obernzell, im östlichen Landkreis Passau. Bei vergangenen Hochwasserereignissen, insbesondere in den Jahren 2002 und 2013, entstanden erhebliche Schäden an Gebäuden und öffentlichen Infrastruktureinrichtungen. Durch Hochwasserschutzmaßnahmen kann das Schadenspotential reduziert werden.

Die untersuchte Hochwasserschutzlinie beginnt am westlichen Erlauufer, am Hochrand an der Erlaubrücke der B388, verläuft entlang der rechtsufrigen Erlaumündung und weiter nach Westen am linken Donauufer flussaufwärts, quert westlich des Bebauungsgebiets -Donaugründe- die B388 und endet am westlichen Ortsrand von Erlau im Bereich der Auffahrt zum Fürstberg.

Der Hochwasserschutz würde größtenteils durch eine Kombination aus Hochwasserschutzdeich mit Innendichtung und einer Stahlbetonwand mit einer Höhe bis zu max. 3,4 m gewährleistet. Die Querungen der Bundesstraße B388 würden mit mobilen Verschlüssen gesichert.

Für einen funktionierenden Hochwasserschutz ist zusätzlich die Sicherstellung einer Binnenentwässerung unerlässlich. Um im Hochwasserfall ansteigendes Grundwasser zu begrenzen, wäre eine Untergrundabdichtung entlang der Schutzlinie mit dahinterliegenden Sickerrohrleitungen vorgesehen. Zur Ableitung des anfallenden Binnenwassers in die Donau wurde der Bau eines Schöpfwerkes geplant. Daneben wären an den bestehenden kommunalen Entwässerungseinrichtungen Anpassungsmaßnahmen notwendig.

Neben den rein technischen Maßnahmen wären wegen des Eingriffs in den Naturraum auch ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.

Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern 2013 sollen Siedlungen vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis geschützt werden. Um mögliche Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen wird in Bayern bei der Festlegung des Schutzziels ein vorsorgender Klimazuschlag auf den Bemessungsabfluss in Höhe von 15% angesetzt.

Technische Daten Entwurf (Vorzugsvariante)

  • Untergrundabdichtung / Dichtwand über die gesamte Länge der Schutzlinie
  • Ca. 148 m Deiche mit einer Höhe von 2,75 m bis 4 m
  • Ca. 133 m Deiche, überströmungssicher mit einer Höhe von ca. 3 m
  • Ca. 804 m Hochwasserschutzwände auf Erdbetonwand mit einer Höhe von bis zu 3,35m
  • Gesamtlänge der Schutzlinie: 1100 lfm incl. der mobilen Verschlüsse
  • 2 Dammbalkenverschlüsse an der B388 mit einer Höhe von 2,40 m
  • 1 Dammbalkenverschluss an der Gemeindestraße ("Edlhofstraße") mit einer Höhe von ca. 3 m
  • 1 Dammbalkenverschluss und ein Schutztor als Verbindung zum "Treidlweg" am Donauufer
  • Anpassung verschiedener Sparten wie Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen
  • Binnenentwässerung mit Schöpfwerk und zuführenden Drängewasserleitungen sowie Umbau des bestehenden Hochwasserpumpwerkes und Anpassung der kommunalen Kanalisation im betroffenen Bereich
  • Anpassung verschiedener Sparten wie Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen

Zeitlicher Ablauf

Bei einer Informationsveranstaltung am 13.07.2021, veranstaltet durch den Markt Obernzell, wurde die Bürgerschaft vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf informiert, dass eine zeitnahe Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahme bis auf Weiteres nicht absehbar sei.
Gründe hierfür sind:

  • Geringe Akzeptanz der Maßnahme in der Bevölkerung
  • Differenzen bei der Art der Ausführung
  • Verhältnismäßigkeit fraglich (Kosten, Eingriffe)
  • Grundsätzlich kein Schutz unbebauter Flächen bei Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen
  • Unsicherheiten (Kosten, Finanzierung, Nutzungen, Altlasten, Fluchtweg)
  • Einigung bei erforderlichem Grunderwerb nicht absehbar

Vorträge zu den Informationsveranstaltungen

  • Bürgerversammlung Ifo über Vorplanung - Stand 12.11.2015
  • Vorstellung der Vorplanung
  • Bürgerversammlung am 04.09.2018
  • Bürgerversammlung Information Marktrat und Solidargemeinschaft am 13.07.2021
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