Hochwasserschutz Simbach am Inn
Vorgeschichte und Ausbauziel
Die Stadt Simbach befindet sich am südlichen Rand des Landkreises Rottal-Inn unmittelbar an der Mündung des Simbaches in den Inn. Neben Hochwasser des Inns führten lokale Starkregenereignisse immer wieder zu Überschwemmungen durch den Simbach insbesondere im Jahr 2016.
Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern von 2013 (LEP 2013) sollen Siedlungen vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis geschützt werden. Um die möglichen Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen wird in Bayern bei neuen Hochwasserschutzmaßnahmen zusätzlich ein vorsorgender Klimazuschlag in Höhe von 15% angesetzt. Nach Umsetzung der Maßnahme wird das vorgegebene Schutzziel erreicht.
Der Simbach ist ein Wildbach. Bei der Bemessung der Hochwasserschutzbauwerke werden wildbachtypische Eigenschaften, wie eine erhöhte Geschiebeführung oder der Anfall von Wildholz, berücksichtigt.
Für die Planung und Ausführung wird der ausgebaute Wildbach in vier Abschnitte eingeteilt.
Sanierung nach dem Hochwasser 2016
Abschnitt II (Flusskilometer 0,5 - 0,7) Sanierung
Im Zuge von Sofortmaßnahmen nach dem Hochwasser im Juni 2016 wurde der stark geschädigte linke Simbachdeich zwischen altem Bahndamm und Kreuzberger Weg Brücke entlang der Wilhelm-Dieß-Straße saniert und durch eine Bohrpfahlwand verstärkt. Rechtsseitig des Simbachs wurde in rückverlegter Lage ein neuer Deich mit integrierter Bohrpfahlwand errichtet, um dem Simbach mehr Raum zu geben. Die Deichhöhe entspricht der des ursprünglich bestehenden Deiches. Die alte Bahnbrücke wurde abgebrochen und die Böschung des Bahndammes bis zur Bohrpfahlwand auf Höhe der Gewässersohle abgetragen, dies gewährleistet eine zusätzliche Aufweitung des Bachbettes. Die Bohrpfahlwand bleibt selbst bei einem Überströmen des Deiches standsicher und schützt vor Durch- und Unterströmen. Der breitere Abflussquerschnitt bewirkt geringere Wasserspiegel als bisher.
Beschreibung der geplanten Baumaßnahme
Die Planungen des Hochwasserschutzes im Stadtbereich Simbach laufen in enger Abstimmung zwischen dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, der Stadt Simbach und dem Wasserkraftbetreiber Verbund. Ziel ist es, neben der Verbesserung des Hochwasserschutzes die technischen Elemente mit landschafts- und städtebaulichen Aspekten sowie mit ökologischen Verbesserungen in Einklang zu bringen. Letztlich wird mit der Wiederherstellung und Verbesserung des Hochwasserschutzes ein zentraler Bereich der Stadt neu gestaltet.
Sanierung nach dem Hochwasser 2016 (Flusskilometer 0,5 bis 0,7)
Im Zuge von Sofortmaßnahmen nach dem Hochwasser im Juni 2016 wurde der stark geschädigte linke Simbachdeich zwischen altem Bahndamm und Kreuzberger Weg Brücke entlang der Wilhelm-Dieß-Straße (Abschnitt II) saniert und durch eine Bohrpfahlwand verstärkt. Rechtsseitig des Simbachs wurde in rückverlegter Lage ein neuer Deich mit integrierter Bohrpfahlwand errichtet, um dem Simbach mehr Raum zu geben. Die Deichhöhe entspricht der des ursprünglich bestehenden Deiches. Die alte Bahnbrücke wurde abgebrochen und die Böschung des Bahndammes bis zur Bohrpfahlwand auf Höhe der Gewässersohle abgetragen, dies gewährleistet eine zusätzliche Aufweitung des Bachbettes. Die Bohrpfahlwand bleibt selbst bei einem Überströmen des Deiches standsicher und schützt vor Durch- und Unterströmen. Der breitere Abflussquerschnitt bewirkt bei Hochwasser deutlich geringere Wasserspiegel als bisher.Neugestaltung des Simbachs (Fkm 0,5 - 1,2)
Zur Wiederherstellung und Verbesserung des Hochwasserschutzes am Simbach wird im gesamten Bereich der Abflussquerschnitt deutlich verbreitert. Die bestehenden Uferwände werden rückverlegt. Der Simbach verläuft zukünftig bei „normalen“ Abflüssen mäandrierend zwischen den Hochwasserschutzdeichen und –wänden. Der Bereich zwischen den Deichen und Wänden wird weitgehend begrünt. Entlang des neuen Bachlaufes wird auch ein Uferbegleitweg für Unterhaltung und Naherholung angelegt.
Die eingebaute Bohrpfahlwand dient als Innendichtung und Gründung für die Hochwasserschutzwände.
Außerhalb des Abflussquerschnittes werden die Brücken und Straßen neu erstellt, bzw. angepasst. Außerdem liegt ein großes Augenmerk auf den Geh- und Radwegbeziehungen.
Technische Daten
- Bemessungsabfluss: 115 m³/s (HQ 100 + 6% Geschiebezulage + 15% Klimafaktor)
- Hochwasserschutzlinie (HWS-Wände und -Deiche), Gesamtlänge ca. 1.650 lfm,
Höhe bis zu 4,20 m
- Innendichtung, ca. 11.000 m²
- Brückenrückbau 4 Stk.
- Brückenneubau 3 Stk., Tragwerkslänge ca. 32 m; 34 m; 20 m
- Ersatzneubau Regenüberlaufbecken, ca. 1.300 m³ Rückhaltevolumen
- Straßenneubau, ca. 5.000 m²
- Geh-/Radwege, ca. 1.100 lfm
- Uferwege im Gerinne, ca. 800 lfm
Terminplanung
- Vergabe der Objektplanung zur Erstellung der Genehmigungsplanung des Gesamtprojektes im 4.Quartal 2017
- Abbruch der erworbenen Anwesen im Bereich des Abschnitts II im 3./4. Quartal 2017
- Baubeginn des rechtsseitigen Deiches in Abschnitt II im 1. Quartal 2018
- Seit 24.11.2021 ist der Planfeststellungsbeschluss rechtskräftig, d.h. es besteht Baurecht.
- Spartenverlegungen 2020-2024
- Ersatzneubau Regenüberlaufbecken Juli 2021-Februar 2023
- Ausführungsplanung ab 2022
- Bauausführung BA 03 (zw. alter Bahnlinie und Kreuzberger Wegbrücke) Januar 2023 - April 2024
- Baubeginn BA Kanal Frühjahr 2024
- Baubeginn BA 04 Frühjahr 2024
Finanzierung der Maßnahme
Der Simbach ist ein Gewässer III. Ordnung und steht als ausgebauter Wildbach im Stadtgebiet von Simbach (Flusskilometer 0,5 bis 1,2) in der Unterhaltungslast des Freistaates Bayern. Bauherr für die Wiederherstellung und Verbesserung des Hochwasserschutzes am Simbach ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Die Stadt Simbach beteiligt sich an den Kosten.
Die Kosten (Baukosten einschließlich Grunderwerb und Planung) betragen gemäß Kostenschätzung zur Genehmigungsplanung ca. 52 Mio. Euro.
Verbindung zum Inn
Der untere Bereich (Abschnitt I, Fkm 0,0-0,5) zwischen alter Bahngleisbrücke und der Mündung in den Inn wurde aufgeweitet und der neue Deich errichtet, so dass auch hier eine Verbesserung der Hochwassersituation erreicht werden kann. Auf Wunsch der Stadt bleibt die bestehende Brücke erhalten. Durch zusätzliche Durchlässe wird das Hochwasserabfuhrvolumen deutlich vergrößert. Um auch den ökologischen Zustand des Simbaches zu verbessern wird dieser nun ansprechender gestaltet und die Fischdurchgängigkeit hergestellt. Die Schaffung von wertvollem aquatischen Lebensraum im Mündungsbereich in den Inn trägt zur Stärkung der Fischpopulation und damit zur Erreichung des guten ökologischen Potenzials in den Innstauräumen bei und wird über das INTERREG Projekt AB 222 - Bachlandschaften mit 75% gefördert. Die Neu-errichtung des linksufrigen Deiches wird durch den Wasserkraftbetreiber im Rahmen seiner Unterhalts-pflichten in enger Abstimmung mit den Behörden geplant und zu 100% durch den Verbund finanziert.
Vorträge zu den Informationsveranstaltungen
- Vorstellung der Grundlagen und Vorplanung 08.11.2016 (pdf)
- Aktueller Stand der Bauausführung und der Planung 28.03.2017 (pdf)
- Sachstandsbericht im Rahmen der Bürgerversammlung 07.11.2017 (pdf)
- Sachstandsbericht im Rahmen der Bürgerversammlung 06.11.2018 (pdf)
- Wiederherstellung und Verbesserung des Hochwasserschutzes am Simbach 16.10.2019 (pdf)
- Sachstandsbericht mit Ausblick über den weiteren Ablauf im Rahmen der Stadtratssitzung am 24.02.2022.pdf (pdf)
- Sachstandsbericht mit Ausblick über den weiteren Ablauf im Rahmen der Stadtratssitzung am 20.10.2022(pdf)
- Vortrag Sachstandsbericht im Rahmen der Stadtratsitzung am 25.01.2024(pdf)