UK "Hydromorphologische Maßnahmen" am Osterbach/Ranna
Vorhaben:
- Umsetzungskonzept Osterbach/Ranna
- FWK 1_F642
- Flusskilometer: 21,9
- Gemeinden: Wegscheid
- Landkreise: Passau
- Vorhabensträger: Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf
- Entwurfsverfasser: Wasserwirtschaftsamt Deggendorf
Einführung
Bayerns Fließgewässer weisen eine große Formenvielfalt auf. Verschiedene hydrologische
und morphologische Bedingungen in den Einzugsgebieten haben zur Entstehung von
Fließgewässerlandschaften mit unterschiedlichsten Habitaten für zahlreiche Pflanzen- und
Tierarten geführt. In der Vergangenheit sind aber mehr als die Hälfte aller Flüsse und Bäche
samt ihren Auen in Bayern naturfern umgestaltet worden; die Gründe dafür sind vielfältig:
Hochwasserschutz, Besiedlung, Verkehr, Schifffahrt, Wasserkraft und landwirtschaftliche
Nutzung. Diese Veränderungen führten zu einem Verlust an Retentionsräumen, zur
Einschränkung hydromorphologischer Prozesse, zur Verringerung gewässer- und
auetypischer Strukturen und Lebensräume sowie zum Rückgang der Biodiversität in den
Gewässerlandschaften.
Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es unter anderem, die Funktionen der Gewässer im
Naturhaushalt (wie z. B. Lebensraum, Retentionsraum, Ausbreitungs- und Vernetzungsband)
zu erhalten bzw. an ausgebauten Gewässern - soweit möglich – wiederherzustellen. Die
Verpflichtung zu einer ökologisch orientierten Pflege, nachhaltigen Entwicklung sowie zum
nachhaltigen Hochwasserschutz ergibt sich aus nationalen gesetzlichen Vorgaben, aus dem
Landesentwicklungsprogramm Bayern, der Agenda 21 sowie aus supranationalen
gesetzlichen Vorgaben (EG-Wasserrahmenrichtlinie, FFH- und Vogelschutz-Richtlinie, EGHochwasserrisiko-Managementrichtlinie).
Die EG-WRRL fordert für diejenigen Flusswasserkörper (FWK), die aufgrund struktureller
(hydromorphologischer) Defizite den sogenannten „guten ökologischen Zustand“ bzw. das
„gute ökologische Potenzial“ nicht erreichen. Dazu geeignete (Renaturierungs-)Maßnahmen
sind im Maßnahmenprogramm nach EG-WRRL zwar genannt, müssen aber nicht zuletzt auch
aus Effizienzgründen (Maßnahmenkosten und Maßnahmenwirksamkeit) konkretisiert und
verortet werden. Im Hinblick auf eine zielgerichtete Umsetzung werden daher die geplanten
hydromorphologischen Maßnahmen flächenscharf und quantitativ im sog.
Umsetzungskonzept (UK) hydromorphologische Maßnahmen dargestellt.
Das Umsetzungskonzept hydromorphologische Maßnahmen erfasst den
Fließgewässeranteil der FWK an Gewässern mit hydromorphologischen Defiziten. Es baut auf
vorhandene Gewässerentwicklungskonzepte (GEK) auf. Die enthaltenen
Maßnahmenvorschläge konzentrieren sich jedoch ausschließlich auf die Erreichung der
Umweltziele der EG-WRRL unter Berücksichtigung der Realisierbarkeit. Als Flächenumgriff
(Planungsgebiet) für die UK ist der jeweilige FWK und somit in der Regel ein
grenzüberschreitendes Konzept vorgesehen (LfU Bayern, 2013).
Für die Erstellung des UK „Osterbach, Ranna“ (FWK 1_F642) wurde der gesamte FWK
bearbeitet. (s. Anlage 2), da er aufgrund seines Charakters als Grenzgewässer in der
Unterhaltungslast des Freistaats Bayern liegt. Die Anlage 5 enthält Stellungnahmen der
Fachberatung für Fischerei und der Unteren Naturschutzbehörde zu den hier aufgezeigten
Maßnahmenvorschlägen.
Anlage | Beschreibung der einzelnen Unterlagen | Datei Art |
---|---|---|
Anlage 1.1 | Steckbrief BP 3 - Deutschland | Anlage 1.2 | Steckbrief Osterbach - Österreich |
Anlage 1.3 | Steckbrief Ranna - Österreich | Anlage 1.4 | Konkordanzliste |
Anlage 2 | Übersichtsplan | Anlage 3 | Lageplan |
Anlage 5.1 | Stellungnahme Österreich | Anlage 5.2 | Stellungnahme Fachberatung |
Anlage 5.3 | Stellungnahme LRA PA |