Hochwasserschutz Altbach


Vorgeschichte und Ausbauziel


Gegenstand der Maßnahme ist der Schutz der Ortschaft Triftern und der flussabwärts liegenden Ortsteile Lengsham, Loderham und Anzenkirchen vor Überflutungen durch den Altbach. Aufgrund von lokalen Starkregenereignissen musste die Region besonders im Jahre 2016 unter extremen Überflutungen leiden.

Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern von 2013 sollen Siedlungen vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis geschützt werden. Um die möglichen Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen wird in Bayern bei neuen Hochwasserschutzmaßnahmen zusätzlich ein vorsorgender Klimazuschlag in Höhe von 15% angesetzt. Nach Umsetzung der Maßnahme wird das vorgegebene Schutzziel erreicht.


Beschreibung der geplanten Baumaßnahme

 

Das Vorhaben bündelt eine Vielzahl von Teilmaßnahmen. Um Synergieeffekte zu schaffen ist bei der Konzeptionierung des Hochwasserschutzes für die genannten Siedlungsbereiche eine ganzheitliche Betrachtung erforderlich. Beispielweise kann durch Rückhaltemaßnahmen oberhalb der Ortschaft Triftern eine positive Wirkung, sprich Abflussreduzierung bis nach Anzenkirchen erreicht werden.

Das Konzept sieht aktuell ein Hochwasserrückhaltebecken oberhalb der Ortschaft Triftern am Altbach vor. Da dies alleine nicht ausreicht, um die Bebauung auch vor großen Hochwasserereignissen zu schützen, werden in den Ortschaften ergänzende Ausbaumaßnahmen erforderlich sein. Lösungen sind die Absenkung des Hochwasserspiegels in den bebauten Bereichen durch Geländeabtrag oder durch den Bau eines Entlastungsgerinnes und bauliche Schutzmaßnahmen durch Hochwasserschutzwände oder Deiche.

Des Weiteren ist für einen ganzheitlichen Schutz vor Hochwasser eine Binnenentwässerung unerlässlich. Diese besteht aus folgenden Elementen: Errichtung von Schöpfwerken zur Ableitung des Binnenwassers, Anpassungsmaßnahmen an den bestehenden städtischen Entwässerungsleitungen, Errichtung von Verschlussbauwerken binnenseitig der Schutzlinie. Um ansteigendes Grundwasser zu beherrschen, werden diese Maßnahmen soweit erforderlich ergänzt durch eine Untergrundabdichtung entlang der Schutzlinie mit dahinterliegenden Sickerleitungen.

Neben den rein technischen Maßnahmen sind wegen des Eingriffs in den Naturraum ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahem durchzuführen.

Die Vorplanung der oben beschriebenen Maßnahmen ist mit Datum vom 08.07.2022 abgeschlossen.

Technische Daten aus dem Vorentwurf

  • Hochwasserschutzlinie (HWS-Mauern und -Deiche), Gesamtlänge ca. 3.500 lfm
  • Höhe bis zu 3,50 m
  • Bypass mit Ein- und Auslaufbauwerk ca. 400 lfm
  • Hochwasserrückhaltebecken Fassungsvermögen ca. 500.000 m³
  • Brückenrückbau 3 Stk.
  • Brückenneubau 3 Stk.
  • Vorlandabtragungen ca. 30.000 m³
  • Flutmulden ca. 18.000 m³
  • Flutdurchlass 1 Stk.
  • Bachumverlegung ca. 150 lfm
  • Schöpfwerke mit einer Gesamtleistung von 7.000 l/s

Finanzierung der Maßnahme


Bauherr für die Hochwasserschutzmaßnahme Altbach ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Der Markt Triftern ist an den anfallenden Kosten beteiligt.